25.000 v. Chr., Landes, Frankreich
auch „Dame mit der Kapuze“ oder „Prähistorische Mona Lisa“
Größe: 3,6 cm,
Material: Mammut-Elfenbein
Fundort: Grotte du Pape, Höhle in Brassempouy, Südwestfrankreich
1894 gefunden
aus der Gravettienzeit (29.000-22.000 v. Chr.)
schachbrettartiges Muster, das den Kopf zu bedecken scheint
Besonderheit: die bisher älteste bekannte realistische Darstellung eines menschlichen Gesichts.
„Dame mit der Kapuze“
Die Kopfbedeckung wirft Fragen auf: Einige Experten sahen darin zu Zöpfen gebundene Haare, andere ein Muschelnetz oder gar eine Kapuze.
Letztere Hypothese gab der Statuette auch den Spitznamen „Dame à la capuche“ (Dame mit der Kapuze).
Gesicht
Von der kleinen Venus ist nur der Kopf erhalten mit der bisher ältesten bekannten genauer ausgeführten Darstellung eines menschlichen Gesichtes.
Das Gesicht ist herzförmig und läuft zum Kinn hin schmal aus. Die Augen- und Nasenpartie sind gut ausgeprägt, während der Mund fehlt. In dieser Art der Darstellung ist die Venus von Brassempouy einzigartig und unterscheidet sich deutlich von weiteren Figuren der Prähistorie.Laut dem Archäologen Paul Bahn ist der Kopf „ungeschlechtlich, obwohl er normalerweise als“ Venus „oder“ Dame „bezeichnet wird“
Fundgeschichte
Die Höhle „Grotte du Pape“ in Brassempouy wurde 1880 bei Straßenbauarbeiten entdeckt. Zwischen 1894 und 1897 wurden professionelle Ausgrabungen durch Édouard Piette und Joseph de la Porterie durchgeführt, 1894 wurde die „Dame à la capuche“ in einer drei Meter tiefen Schicht entdeckt, die heute dem Gravettien zugeschrieben wird, und damit einem Alter von mehr als 21.000 Jahren zu. Die Ausgrabung würde eine mehr als hundertjährige Debatte um die Interpretation der Figurinen aus der Steinzeit einleiten.
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